Der Finnisch-russische Winterkrieg
Am 30. November 1939 marschierte die Sowjetunion in Finnland ein.
600.000 sowjetische Soldaten, gegliedert in vier Angriffs-Armeen drangen auf fünf Invasionsrouten unter-
stüzt durch starke Panzerverbände und Artillerie-Einheiten in Finnland ein.
Diesen Angriffs-Armeen konnte Finnland 330.000 Mann mit relativ guter Ausbildung entgegenstellen.
Trotz des veralteten und ungenügenden Materials konnten die Finnen die russischen Durchbruchsver-
suche auf der Karelischen Landenge bis in die Weihnachtszeit aufhalten.
Die finnischen Kämpfer waren hervor-
ragend auf das Gelände und die Witte-
rungsbedingungen eingestellt. Außer-
dem waren sie gefürchtete Messerkäm-
pfer ( Nahkampf ).
Sie verliessen sich auf Skier und
Rentiere, während die Sowjets mit
ihren Panzern im Schnee stecken-
blieben.
So blieb beispielsweise die 44. mecha-
nisierte Division in einem verschneiten
Waldweg stecken und wurde vollständig
aufgerieben. Die Finnen entwickelten
ihre eigene Taktik, die sogenannte
Motti-Taktik (Einkesseln kleinerer geg-
nerischer Verbände).
Auch in Ilomantsi, Lieksa und Kuhmo konnten die Stellungen gehalten werden
In Mittelfinnland wurden zwei russische Divisionen bei Suomussalmi eingekesselt und in
schweren Kämpfen aufgerieben, wobei die Finnen erhebliche Kriegsbeute machten.
Doch auf Dauer waren die Verluste nicht zu verkraften, die Sowjets erzwangen mit schweren Panzern und
pausenlosen Luftangriffen den Durchbruch durch die finnischen Verteidigungsstellungen.
Nachdem die Verluste 20% des Gesamtbestandes der finnischen Streitkräfte betrugen, leitete man mit
schwedischer Hilfe Waffenstillstands-Verhandlungen ein.
Am 12. März 1940 endet der finnisch-russische Winterkrieg nach 104 Kampftagen. Finnland mußte einige
geforderte Gebiete abtreten, die sie später wieder zurückeroberten.
Rund 70.000 Finnen verloren in dem Konflikt ihr Leben oder wurden verletzt. Die Größenordnung der sow-
jetischen Verluste ist umstritten, wird aber auf ein Vielfaches geschätzt.
finnisch-russischer Winterkrieg - November 1939 bis März 1940