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Strom-Erzeugung

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Ohne Radfahrzeug

Ohne Radfahrzeug unterwegs sein heißt: zu Fuß, mit Schneeschuhen oder Ski, Fahrrad, Kajak, Kanadier, anderes Boot ohne
Motor, Hunde- oder Rentierschlitten, Pferdeschlitten u.a.

Erst wenn er /sie längere Zeit keinen Strom-Anschluß zur Verfügung hat -- egal ob 220 V oder 12 V -- merkt auch ein Wildnis-
Abenteurer oder ein Expeditionsmitglied, daß er noch weit davon entfernt ist, Angehöriger eines Naturvolkes zu sein. Denn das
mindeste, das unterwegs betriebsbereit sein muß, sind Handy bzw. Satelliten-Telefon, GPS-Gerät und Taschenlampe. Und wün-
schenswert ist dann noch die Betriebsbereitschaft. von Foto- und /oder Videokamera. Einen Rasierer braucht man nicht. Wer zu
Fuß unterwegs ist, mit Hundeschlitten usw. der muß dann entsprechend seiner Reisedauer ausreichend Klein-Akkus dabei ha-
ben ODER eine Auflademöglichkeit mitnehmen, z.B. eine Solarzelle für Wanderer. Ein Wanderer mit Solarzelle oben auf dem
Rucksack sieht dann sehr unromantisch aus - eher wie ein Gelände-Roboter - aber er kann sich seinen Strom produzieren. Und
bei Kälte läßt die Kapazität eines Akkus (und einer Batterie) spürbar nach.

Früher brauchten Fotokameras und Filmkameras überhaupt keinen Strom, dafür die Taschenleuchten umso mehr. Heute ist das
genau umgekehrt: Taschenleuchten verbrauchen mit der LED-Technik so wenig Strom wie nie zuvor. Bringt man mit einem Bat-
teriesatz und ca. 1,4 Volt pro Batterie das Glühlämpchen (das "Birnchen") kaum noch zum Glimmen, so erstrahlt eine LED bei
dieser Spannung immer noch hell. Eine LED-Taschenleuchte verbraucht nur einen Bruchteil des Stroms, den eine Glühlampen-
Taschenleuchte benötigt.

Mit Radfahrzeug

Mit Radfahrzeug unterwegs sein heißt: Fahrrad, Moped, Motorrad, Motorschlitten, Planwagen, PKW, Campingbus, Wohnmobil,
Geländefahrzeug, Motorboot, Segelboot mit Hilfsmotor u.a.

Wir müssen hier zunächst eine wichtige, einfache Elektrik-Formel bemühen: P = U x I ..... P = Leistung in Watt, U = Spannung
in Volt, I = Stromsärke in Ampere. Wenn der Generator 2 Ampere und 12 Volt erzeugt, dann kann er eine Leistung abgeben von
P = U x I = 12 Volt x 2 Ampere = 24 Watt.

Nicht motorgetriebene Radfahrzeuge = Fahrrad, Planwagen: Immer dann, wenn sich Räder drehen, gibt es Möglichkeiten, einen
Generator anzutreiben, der 12 V Gleichspannung erzeugt. Beim Fahrrad könnte zusätzlich zur vorhandenen Original-Stromversor-
gung ein Klein-Generator angebaut werden. Damit das Radfahren nicht erheblich erschwert wird, sollte der Generator nicht mehr
als 24 Watt erzeugen. Das reicht zum Aufladen von Klein-Akkus für Geräte. Bei einem Planwagen könnte eine höhere Leistung
installiert werden, z.B. 60 Watt, denn ein Pferd oder 2 Pferde haben viel mehr Kraft als ein Radfahrer. Da aber der Planwagen
langsamer als ein Fahrrad fährt, müßte ein einacher Riementrieb angebaut werden: Große Riemenscheibe an einem Hinterrad
des Planwagens, kleine Riemenscheibe auf die Welle des kleinen Generators.

Bei motorgetriebenen Fahrzeugen ist die Stromerzeugung im Normalfall kein Problem, denn es ist ja ein Generator eingebaut,
der Strom für das Fahrzeug erzeugt. Und falls es wieder Erwarten keine 12 V - Steckdose geben sollte, muß man diese selbt ein-
bauen. Bei Mopeds könnte es ein Problem geben, das hängt aber vom Fabrikat und Typ ab. Auf jeden Fall hat natürlich auch ein
Moped eine eigene Stromversorgung. Reicht die nicht aus, müßte man zusätzlich einen Klein-Generator installieren, so ähnlich
wie bei einem Fahrrad.

Die Stromversorgung für einen PKW, einen Campingbus oder ein Wohnmobil ist ein Thema, mit dem wir etliche Seiten füllen
könnten. Das machen wir jedoch nicht. Wer über dieses Thema mehr erfahren möchte, kann mit uns Kontakt aufnehmen. Wir
haben unser Leben lang mit Stromversorgung und Versorgungs-Problemen bei Motorrad, PKW, Campingbus und Wohnmobil zu
tun gehabt und können hier einige wichtige Tipps geben. Wir wissen darüber teilweise mehr als Fachleute.

Allgemeine Autoelektrik

GENERATOR

Wir glauben kaum, daß es ein neueres Kraftfahrzeug mit Gleichspannungs-Versorgung gibt. Bereits Mitte der 1970er Jahre wur-
de auf Wechselspannung umgestiegen. Der VW-Käfer und der alte VW-Bully hatten noch Gleichspannungs-Generatoren, besser
unter der falschen Bezeichnung Lichtmaschine bekannt. Es gab zu der Zeit Autos, deren Generatoren kaum die Scheinwerfer
zum Leuchten brachten, so z.B. beim 2 CV von Citroen (die "Ente"). Der Generator war ständig hoffnungslos überlastet, und zu-
sätzliche Stromverbraucher wurden nur verkraftet, wenn man die Scheinwerfer ausschaltete. Wer da keinen voll geladenen Er-
satzakku im Kofferraum hatte, konnte große und teure Probleme bekommen. Dann fingen die ersten KFZ-Hersteller damit an,
Wechselspannungs-Generatoren einzubauen, die hatten von Anfang an respektable Leistungen.

BLEI-AKKUS

Auch wenn die Bezeichnung "Autobatterie" 100 Jahre überdauert hat, die Bezeichnung wird dadurch nicht richtiger. Der große
schwere Stromspeicher im Motorraum ist zum Glück KEINE Batterie, sondern ein Akkumulator, kurz Akku genannt. Der Unter-
schied: Einen Akku kann man aufladen, eine Batterie NICHT. Bei Kraftfahrzeugen werden Blei-Akkus verwendet, die mit ver-
dünnter Schwefelsäure gefüllt sind. Heutzutage kommen trocken vorgeladene Akkus in den Handel, die erst bei Inbetriebnahme
mit verdünnter Schwefelsäure befüllt werden. Man sollte unbedingt auf das Herstell-Datum achten. Ein 12-Volt-Akku hat 6 von-
einander getrennte Zellen, jede Zelle kann etwas mehr als 2 Volt Gleichspannung abgeben. Die Zellen sind in Reihe geschaltet,
also 2 Volt + 2 V + 2 V + 2 V + 2 V + 2 V = 12 V. Eine Parallelschaltung würde keinen Sinn machen, dann wären 6 x 2V = 2V !!
LKW-Akkus haben 24 V, der Grund: Die Wege für die eingebauten Stromleitungen sind wesentlich länger als bei einem PKW
oder Wohnmobil, die Leitungen im LKW müßten dann einen erheblich größeren Durchmesser haben, und Kupfer ist teuer, wird
an der Börse gehandelt wie Gold.

WARTUNG

Aus werbetaktischen Gründen werden Blei-Akkus heutzutage als wartungsfrei bezeichnet. So lange die Akkus jedoch für jede
Zelle einen abschraubbaren "Zellenstopfen" haben, sind sie NICHT wartungsfrei. Auch wenn diese Stopfen KEINE Entgasungs-
löcher haben. Der Säurestand sollte mindestens 2 x im Jahr geprüft werden, einmal vor Wintereinbruch. Entlädt sich ein Akku
durch die Stromverbraucher, so wird die Säure zunehmend schwächer und wandelt sich fast in Wasser um. Ein ENTladener Ak-
ku hat einen hohen Flüssigkeitsspiegel, ein voll geladener einen niedrigen. Wie kommt das? Die spezifische Dichte (alter Be-
griff "spezifisches Gewicht") von Schwefelsäure ist höher als die von Wasser, deshalb nimmt Wasser ein größeres Volumen als
Säure ein. Bei einem entladenen Akku sollte niemals Wasser in die Zellen gefüllt werden, sondern nur bei vollgeladenem Akku.
Wird Wasser bei entladenem Akku bis zu den Markierungen in den Zellen aufgefüllt und anschließend der Akku geladen, so
steigt der Flüssigkeitsspiegel ÜBER die Markierungen an, und das soll nicht sein.

Mit Wasser meinen wir natürlich demineralisiertes, also mineralfreies Wasser. Meistens steht auf den Flaschen und Kanistern
jedoch "Destiliertes Wasser", und das muß nicht zwangsläufig mineralfrei sein. Wenn in der Beschriftung nicht ausdrücklich mi-
neralfrei steht, kann man nur hoffen, daß es trotzdem mineralfrei ist. Mineralhaltiges Wasser kann einen Akku beschädigen oder
sogar zerstören: Es gibt einen sogenannten Zellen-Kurzschluß, denn mineralhaltiges Wasser leitet Strom. Auch wenn für Akkus
verdünnte Schwefelsäure benutzt wird: Sie ist ätzend und greift z.B. Lacke an, und Kleidung, "nimmst Du nur 3 Tropfen, so mußt
Du Deine Hose stopfen." - Die Pole des Akkus sollten leicht mit Polfett eingefettet sein.

AUFLADUNG

Ein Auto-Akku wird beim Fahren automatisch vom Auto-Generator geladen. Ein Spannungsregler sorgt automatisch dafür, daß
der Akku nicht überladen wird. Die Aufladung eines leeren bzw. fast leeren Akkus mit einem Schnell-Ladegerät ist für den Ak-
ku nicht gut. Solche Ladegeräte werden von Auto-Werkstätten verwendet, wenn einem Kunden mit einem leeren Akku schnell
geholfen werden soll, damit er bald weiterfahren kann. Zur Standard-Ausrüstung eines Autofahrers sollte ein Ladegerät gehören.
Ein Ladestrom von 2 bis 10 Ampere je nach Akku-Kapazität reicht aus. Der Akku wird dann langsam und gleichmäßig geladen,
das kann viele Stunden oder auch 2 Tage dauern, je nach Ladegerät. Wer mit seinem Auto nicht regelmäßig fährt - z.B. mit sei-
nem Wohnmobil - sollte den Akku hin und wieder mit dem Ladegerät nachladen. Dies ist besonders im Winter wichtig, denn ein
entladener Akku enthält so dünne Säure, daß diese einfrieren und das Akku-Gehäuse platzen kann.

KFZ-Elektrik

Ein PKW hat im Normalfall einen Stromkreis, über den alle Stromverbraucher versorgt werden. In einem Gebäude, das mit 220
Volt Wechselspannung versorgt wird, hat eine Stromleitung 3 Adern: 1. Phase, 2. Nulleiter, 3. Schutzleiter. Schließt man eine
Glühlampe oder ein Gerät an, so is es in den meisten Fällen egal, wo man Phase oder Nulleiter anklemmt. Nur den Schutzleiter
darf man auf keinen Fall verwechseln, er hat eine gelbe Isolierung mit grünem Streifen - bzw. eine grüne Isolierung mit gelbem
Streifen, egal wie man es sieht, jedenfalls grüngelb. Der Schutzleiter ist an einer "Fahne" angeschlossen (= Blechstreifen). Die-
ser Blechstreifen ist an einer feuerverzinkten Blechplatte angeschweißt. Diese Blechplatte ist im Erdboden eingegraben. Hat im
Stromkreis ein Verbraucher einen Kurzschluß, so springt im Bruchteil einer Sekunde der 'Fehlerstrom-Schutzschalter' heraus,
abgekürzt FI-Schalter. Er befindet sich im Hauptsicherungskasten einer Wohneinheit. Alle fest verlegten Stromleitungen haben
also 3 Adern. Gerätekabel sind fest an Geräten angeschlossen. Geräte mit Blechgehäusen haben ein 3-adriges Kabel, am Ende
ist ein sogenannter Schuko-Stecker befestigt, Schuko = Schutzkontakt. Geräte mit isolierenden Kunststoffgehäusen haben 2-
adrige Kabel mit einem Flachstecker am Ende.

Im Prinzip ist das bei einem Kraftfahrzeug nicht anders. Doch einen Schutzleiter gibt es nicht: 1) kann man nicht auf jedem
Parkplatz eine Blechplatte vergraben, 2) haben Kraftfahrzeuge 6 Volt, 12 V oder 24 V Gleichspannung, wobei es 6 V praktisch
nicht mehr gibt, vielleicht noch bei alten Motorrädern oder bei anderen Odtimern. 12 Volt und 24 Volt sind aber nicht gesund-
heitsgefährdend oder lebensbedrohlich. Also gibt es beim KFZ nur Phase und Nulleiter. Jedoch: Fahrgestell und Karosserie
sind aus Stahl. Stahl leitet Strom. Der Nulleiter ist deshalb das ganze Auto, außer Kunststoff- und Gummiteile. Zu diesem Nul-
leiter sagt man "Masse", und Masse ist -12 V. Deshalb benötigt man im Auto letztendlich nur 1 Ader = +12 V (entspricht der
"Phase" bei 220 Volt, grob verallgemeinert).

Vom Minuspol des Akkus im Motorraum geht ein breites, unisoliertes Kupfer-Masseband an eine möglichst massive Stelle des
Fahrgestells. Vom Pluspol des Akkus aus geht im Normalfall ein dickes, isoliertes Rundkabel zum Anlasser, der braucht sehr
viel Strom. Vom Anlasser aus geht ein Kabel zum Hauptsicherungskasten. Der befindet sich an einer geschützten Stelle oben im
Motorraum oder im Innenraum 'irgendwo' im oder am Armaturenbrett. Vom Hauptsicherungskasten aus wird der Strom im Au-
to verteilt, über Schalter, Relais, Elektronik usw. Arbeitet man am Akku, zunächst das Masseband abschrauben, und erst dann
das Pluskabel. Will man DIREKT am Akku etwas anschließen - z.B. Starter-Überbrückungskabel - zunächst das Pluskabel am
Akku-Pluspol anklemmen und dann das Minuskabel.

Wohnmobile

Die gesamte Autoelektrik zum BETREIBEN DES FAHRZEUGS ist bei einem Campingbus und einem Wohnmobil NICHT anders
als bei einem PKW oder einem anderen KFZ. Der Unterschied zwischen Wohnmobil und PKW besteht darin, daß das Wohnmobil
zwei voneinander getrennte Stromkreise hat: Einen Stromkreis für die Fahrzeug-Elektrik + einen Stromkreis für den Wohnbe-
reich. Dies bedeutet, daß das Wohnmobil 1 Akku für das Fahrzeug hat + 1 Akku für den Wohnbereich. Ist der Akku des Wohn-
bereichs nach einigen Tagen leer oder fast leer, so kann man trotzdem mit dem Wohnmobil wegfahren, denn der Strom wurde ja
während des Stehens NICHT vom Fahrzeug-Akku entnommen. Während der Fahrt werden beide Akkus AUTOMATISCH zusam-
mengeschaltet, so daß der Generator im Motorraum BEIDE Akkus auflädt. Schaltet man den Motor ab, werden die Stromkreise
wieder automatisch getrennt, und der Fahrzeug-Akku kann beim Stehen nicht entleert werden - außer man läßt tagelang das
Standlicht brennen. Für die automatische Trennung sorgt ein fest eingebautes, spezielles Ladegerät. So ein Ladegerät befindet
sich in JEDEM Wohnmobil. DasLadegerät sorgt natürlich nicht nur für die Trennung der Stromkreise, sondern mit ihm kann
man beide Aukkus über 220 Volt aufladen. Wir empfehlen übrigens ZWEI Wohnraum-Akkus von je ca. 90 Ah, Amperestunden.
Ist der erste leer, kann auf den zweiten umgeschaltet werden.

ZYKLENFESTE AKKUS

Ein Starter-Akku im Motorraum - sogenannte "Starter-Batterie" - ist so ausgelegt, daß er kurzfristig hohe Ströme abgeben
kann, z.B. bei einem PKW 70 Ampere, das entspricht einer Leistung von 12 Volt x 70 Ampere = 840 Watt. Diese hohe Leistung
von 840 Watt ist erforderlich um den Anlasser zu betätigen. Der Anlasser im Motorraum ist ein Elektromotor, der über einen
Zahnkranz den Fahrzeugmotor (Benziner oder Diesel) durchdreht und ihn startet. Starter-Akkus haben es jedoch nicht gern,
wenn sie tief entladen werden. Und je häufiger sie tief entladen werden, desto schädlicher ist das für den Akku, seine Lebens-
dauer verringert sich spürbar. Und es kann häufiger passieren, daß der Akku (bzw. die Akkus) für den Wohnbereich tief entla-
den wird. Das ist zunächst auch nicht schlimm bis 80 %, denn der Starter-Akku im Motorraum ist nicht betroffen, und das
Wohnmobil kann gestartet werden.

Für die Stromversorgung des Wohnbereichs sind "zyklenfeste" Akkus zu empfehlen. Sie sind für häufige Zyklen ausgelegt.
Zyklen sind Laden-Entladen-Laden-Entladen-Laden. Außerdem schadet tiefes Entladen einem zyklenfesten Akku nicht, zumin-
dest nicht so sehr wie einem Starter-Akku. Allerdings vertragen zyklenfeste Akkus keine plötzliche, hohe Strom-Entnahme und
können deshalb nicht als Starter-Akkus eingesetzt werden. Zyklenfeste Akkus sind ungefähr doppelt so teuer als Starter-Akkus,
halten aber auch doppelt so lange. 2010 kostete ein Starter-Akku 90 Ah ca. 100 Euro, ein zyklenfester Akku 90 Ah ca. 200 Euro.
Zyklenfeste Akkus werden auch Traktions-Akkus genannt. Sie können bis zu ca. 80 % tief entladen werden. Außer in Wohnmo-
bilen werden sie z.B. in Rollstühlen und Gabelstaplern eingesetzt. Bei Gabelstaplern kann ein einziger Akku 600 Ah haben.
Den kann ein Mensch nicht mehr tragen, Blei ist schwer.

AMPERESTUNDEN

Ah ist die Abkürzung für Amperestunden: A = Ampere, h = hour = Stunde. Ein Akku 12 Volt mit 90 Ah kann rein rechnerisch
90 Stunden lang 1 Ampere bzw. 12 Watt abgeben, 1 Stunde lang 90 Ampere = 1.080 Watt, 180 Stunden lang 0,5 Ampere = 6 Watt
usw. .. In der Praxis ist das allerdings weniger. Man kann froh sein, wenn der Akku 80 Ah hat, und das auch nur, wenn er voll ge-
laden ist. Im Winter ist das noch anders: Je kälter es wird, desto mehr sinkt die Leistungsfähigkeit eines jeden Akkus und auch
einer jeden Batterie.

GEL-AKKUS

Das sind Akkus, die anstelle von flüssiger Schwefelsäure ein spezielles Gel zwischen den Bleiplatten haben. Gel-Akkus sind wirk-
lich wartungsfrei. Sie haben keine Entgasungs-Öffnungen und sind somit für Innenräume gut geeignet, z.B. für Wohnmobile.
Dort sind sie auch häufiger eingesetzt. Gel-Akkus sind teurer als Flüssigsäure-Akkus.

BORDNETZ 220 V

Unabhängig von einer Steckdose zu Hause oder auf einem Campingplatz und auch unabhängig von einem 'Stromerzeuger' kann
man in ein Wohnmobil 220 V installieren: Aus 12 V Gleichspannung werden 220 V Wechselspannnung erzeugt. Dies geht mit ei-
nem "Wechselrichter". Er spannt den Strom hoch von 12 V auf 220 V und "zerhackt" ihn. Deswegen wurden diese Geräte frü-
her auch "Zerhacker" genannt. Das Zerhacken erfolgte elektromechanisch, und es wurde eine Rechteck-Spannung erzeugt.
Diese war zwar geeignet um einen ohmschen Widerstand zu versorgen - z.B. eine Glühlampe - konnte jedoch Geräte mit induk-
tiven Widerständen - z.B.Motor - beschädigen.

Erst sehr viel später gab es dann die "Sinuswechselrichter" auf elektronischer Basis. Sie erzeugten eine sinusförmige Wechsel-
spannung wie der Generator eines Stromerzeugers oder eines Generators in einem Kraftwerk. Diese Sinuswechselrichter eignen
sich zum Betreiben hochwertiger Geräte wie Laptop, Fernseher u.ä. Sinuswechselrichter waren vor vielen Jahren noch sehr teuer,
heute sind sie in guter Qualität zu erschwinglichen Preisen zu bekommen. Wir empfehlen Sinuswechselrichter mit 300 Watt Dau-
erleistung und 600 Watt kurzzeitiger Spitzenleistung. Bei kleineren Geräten fehlen die Leistungsreserven und bei größeren Ge-
räten ist ruckzuck der Wohnraum-Akku leer. Und 300 Watt kann man mal für 5 oder 10 Minuten gebrauchen, mehr nicht. Denn
der Strom kommt natürlich vom Akku, und der muß aufgeladen sein, z.B. durch Fahren mit dem Wohnmobil.

Externe Stromversorgung

Wer mit einem Fahrzeug viel fährt, der hat auch viel Strom. Denn beim Fahren lädt der Generator die Akkus auf. Doch wer als
Freicamper nach Erreichen des Ziels wenig fährt, ist bei durchschnittlichem Stromverbrauch darauf angewiesen, den Wohnbe-
reichs-Akku (bzw. die Akkus) regelmäßig nachzuladen. Dies geht nur mit einer externen Stromversorgung. Denn es ist unsin-
nig, den Motor des Wohnmobils 3 Stunden laufen zu lassen um die Akkus zu laden. Eine externe Stromversorgung bzw. -erzeu-
gung kann mit einem Stromerzeuger, Solarzellen oder einem Mini-Windrad erfolgen. Und wer häufig an schnell fließenden Bä-
chen oder Flüssen steht, könnte sich ein kleines Wasserrad mit angekoppeltem Klein-Generator basteln.

Unter Stromerzeuger wird allgemein ein tragbares Gerät verstanden. Darin eingebaut ist ein kleiner Verbrennungsmotor mit an-
gekoppeltem Generator. Am Gerät sind ein oder 2 Schuko-Steckdosen für 220 V Wechselspannung angebaut und mindestens ei-
ne Steckdose für 12 V Gleichspannung. Für kleinere Stromerzeuger werden Benzinmotoren benutzt und für größere Dieselmoto-
ren. Die kleineren sind in kompakten, gut tragbaren Kunststoffgehäusen untergebracht, die größeren in einem offenen, ziemlich
sperrigen Rohrgestänge. Kleine Stromerzeuger mit Dieselmotor gibt es nicht, der kleinste mit Dieselmotor wiegt ca. 50 kg und
ist in einem Rohrgestänge untergebracht. Ein Diesel-Stromerzeuger kommt also nicht infrage: zu groß, zu schwer, zu teuer. Gut
bewährt haben sich die kompakten Stromerzeuger von Honda und Endress. Sie sind ungefähr so groß wie eine elektrische Näh-
maschine und sind komplett in einem praktischen Gehäuse. Beispiel, ein Modell von 1998, das heute noch wie neu ist: Honda
EU 10 i, 900 Watt, kurzzeitig max 1.000 Watt, Trockengewicht 13 kg, Benzintank 2 Liter, Länge 45 cm, Breite 24 cm, Höhe 38
cm, also leicht unterzubringen. Steht der Stromerzeuger mit laufendem Motor direkt neben dem Wagen, so kann man sich bei
geistigen Arbeiten immer noch gut konzentrieren. Steht man längere Zeit an einer Stelle, kann man z.B. ein 20 m langes Verlän-
gerungskabel nehmen und den Stromerzeuger ins Gebüsch stellen, man hört ihn dann nur noch, wenn man genau hinhört. Es ist
ein kleines Dach zu empfehlen oder eine kleine Zeltplane, beides kann man selbst basteln. Es ist sinnvoll, einen Stromerzeuger
2 oder 3 mal im Jahr für je 5 bis 10 Minuten zur Probe laufen zu lassen. Übrigens: natürlich reine Sinus-Spannung.

Zusätzlich oder auch allein, kann man noch 1 oder 2 größere Solarzellen mitnehmen. Ist auf dem Dach kein Platz, so nimmt man
eine Solarzelle mit, stellt sie draußen hin und richtet sie nach der Sonne aus. Kommt man häufiger in Gegenden, in denen es win-
dig ist, kann man auch über ein kleines, mobiles Windrad nachdenken, das ist aber ziemlich teuer. Solarzellen und Windräder
erzeugen 12 V Gleichspannung.

Attaan /DK

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