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Knotentechnik

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Es ist erforderlich, unterwegs Schnüre und Seile dabei zu haben, wieviele Seile und wie lang sie sein müssen, hängt von der
Reise ab und ob man die Seile zu Fuß oder in/auf einem Fahrzeug transportiert. Sehr gut hat sich das sogenannte Pfadfinderseil
bewährt, 10 mm Durchmesser, 20 m lang. Für Seile gibt es eine vielfache Anwendung: im Gebirge, im Gelände, auf Segelbooten
usw. Ein Beispiel: Wenn Sie selbst schon durch einen schmalen Fluß schwimmen müsssen, wie bekommen Sie Ihren Rucksack
trocken auf die andere Seite? Spannen Sie Ihr 20-m-Seil zwischen 2 am Fluß gegenüber stehende Bäume, nehmen Sie ein oder
zwei kleine Rollen oder Ringe, hängen Ihren Rucksack unter das Seil, ziehen Sie Ihren Rucksack an das andere Ufer.

Vor vielen Jahren wurden die Seile noch aus den Fasern der Pflanzen Sisal und Hanf hergestellt: Sisalseile sind hart, Hanfseile
gescmeidig. Heutzutage werden die Seile aus verrottungsfesten Kunststoff-Fasern hergestellt und sind deshalb auch verrottungs-
fest. Es gibt Kunststoffseile, die wegen ihres Aussehens mit Hanfseilen verwechselt werden können. Je nach Durchmesser be-
trägt die Bruchlast von Sisal-, Hanf- und Kuststoffseilen viele hundert Kilogramm oder auch Tonnen.

Aber nicht nur die Bruchlast eines Seiles ist für die Haltbarkeit entscheidend, sondern auch, wie Seile miteinander verbunden
oder an Gegenständen befestigt werden. Es gibt zig verschiedene Knotenarten für die unterschiedlichsten Anwendungen aus der
Seefahrt, dem Bergsteigen, dem Hobbysegeln, der Feuerwehr, des Technischen Hilfswerks, der Bundeswehr, den Pfadfindern,
der Geländetechnik u.v.m. Natürlich können die Knoten für Seile UND für Schnüre benutzt werden.

8 Beispiele für Knoten

Alle Knoten können wir hier natürlich nicht aufführen, das sprengt den Rahmen dieser Seite. Hier sind die wichtigsten Knoten,
die auch von Pfadfindern benutzt werden und die im Gelände und beim Bootfahren sehr nützlich sind:

Zum Verbinden - Bezeichnungen:

Zum Verbinden - Bezeichnungen:

Achtknoten, Tropfen

Weberknoten, Kreuz-, Diebes-, Samariterknoten

LINKS OBEN - Der Achtknoten wird mit Abstand am häufigsten verwendet. Er ist der Allerwelt- oder Haushaltsknoten. Der
Knoten ist sehr schnell geknüpft, hält gut, trägt aber dick auf. Der Achtknoten wird mehr bei Schnüren als bei Seilen verwen-
det. Bei Seilen trägt er zu dick auf und bildet keine gute Linie in Richtung der verknüpften Seile. Außerdem sind die statischen
Systemachsen (also die Kraftlinien) zu sehr außermittig.

RECHTS OBEN - Der Weberknoten trägt nicht dick auf und wird/wurde von Webern verwendet, wenn Kett- oder Schußfaden
gerissen waren. Der Weberknoten eignet sich bestens für Seile, die Kraftlinien sind wenig außermittig. Außerdem ist der We-
berknoten bei einem Seil (bessere Handhabung) schneller geknüpft als bei einer Schnur.

Zum Verbinden - Bezeichnungen:

Schlaufe - Bezeichnungen:

Chirurgenknoten, doppelter Weberknoten

Führerknoten, Sackstich

LINKS OBEN - Der doppelte Weberknoten wird auch von Chirurgen für die Fäden verwendet: Er ist noch haltbarer als der ein-
fache Weberknoten und wird besonders bei rutschigem Material (wie in der Chirurgie) verwendet, aber auch bei rutschigen oder
harten Seilen. Natürlich trägt der doppelte Weberknoten etwas mehrauf, jedoch nicht störend viel.

RECHTS OBEN - Der Führerknoten hat nichts mit dem "Dritten Reich" zu tun, sondern ist eine einfache Schlaufe, die praktisch
so geknüpft wird wie der Achtknoten ganz oben links. Für diese einfache Schlaufe gibt es sehr viele Anwendungs-Möglichkeiten:
Es läuft ein Seil durch die Schlaufe (=Seil-FÜHRUNG), ein Seil kann mit dieser Schlaufe an einen Haken oder abgebrochenen Ast
gehängt werden usw.

Schlaufe - Bezeichnungen:

Zum Festmachen - Bezeichnungen:

Rettungsschlinge, Palstek, Bulin

Doppelschlinge, Ankerstich

LINKS OBEN - Die Rettungsschlinge trägt ihren Namen zurecht. Klettert jemand im Gelände (Abhang, Steilhang) oder in ei-
nem Baum herum, so kann er das eine Ende im Gelände oder im Baum befestigen und das andere Ende mit der Rettungsschlin-
ge um den Bauch schlingen. Das Wichtige: Die Schlinge ist fest. Fällt der Kletterer und baumelt dann an dem Seil, so zieht sich
DIESE Schlinge NICHT um seinen Bauch zusammen! Natürlich ersetzt so ein Seil mit so einer Rettungsschlinge kein Bergge-
schirr, doch was ist besser: abstürzen oder mit Blut-Ergüssen am Bauch über dem Abgrund hängen bleiben?

RECHTS OBEN - Die Doppelschlinge ist sehr einfach in der Handhabung und ihre Anwendung immer dann sinnvoll, wenn das
Ende eines Gegenstandes - z.B. Rohr, Astende, Baumstumpf - nicht weit vom Befestigungspunkt des Seiles entfernt ist. Eine
typische Anwendung ist das Befestigen eines Schiffstaues an einem Hafenpoller.

Zum Festmachen - Bezeichnungen:

Zum Festmachen - Bezeichnungen:

Achterschlinge, Mastwurf, Webeleinstek, Rippenknoten

Kettenstek ('Häkelschlinge, Schnürsenkelschleife')

LINKS OBEN - Die Achterschlinge, eine GENIALE Erfindung ! - Nach relativ kurzer Übung kann fast jeder diese Schlinge ganz
schnell "knüpfen", und sie ist äußerst wirkungsvoll. Eine Schlinge (Schlaufe) legen, UNTER diese Schlinge eine zweite Schlinge
legen, dann diese Doppelschlinge über ein Astende stülpen, festziehen, fertig. Durch Gegeneinanderschieben der beiden Seilen-
den wird die Achterschlinge wieder gelöst. Wir wissen es: Eine schriftliche Anleitung taugt nicht viel, es muß in der Praxis vor-
geführt werden. Die oben beschriebene Herstellung der Schlinge ist ein Mastwurf, weil die gelegte doppelte Schlinge über das
Ende eines Mastes, das Ende eines Rohres, das Ende eines Pfahles usw. "geworfen" wird. - Wird die gleiche Schlinge um einen
Gegenstand herum gelegt, der entweder keine Enden hat (z.B. ein Ring) oder bei dem die Enden weit weg sind, wird von Ach-
terschlinge,Webeleinstek oder Rippenknoten gesprochen.

RECHTS OBEN - Auch der Kettenstek ist eine sehr gute Erfindung. Er ist eigentlich nichts anderes als eine Häkelschlinge, die
bei Handarbeiten verwendet wird, Beispiel: Man kann einen Topflappen stricken, aber auch häkeln. Die Häkelschlinge wird bei-
spielsweise auch beim Schnüren von Schnürsenkeln verwendet: Die Häkelschlinge ist eine halbe Schnürsenkelschleife bzw. gene-
rell eine halbe Schleife, nichts anderes ! - Und eine halbe Schleife (=Häkelschlinge) oder eine ganze Schleife läßt sich leicht wie-
der aufziehen: Bei der halben Schleife an einem Ende der Schnur ziehen, bei der ganzen Schleife an beiden Enden der Schnur
ziehen. Die halbe Schleife bietet enorme Vorteile in der Befestigungstechnik.

BEISPIEL zum Kettenstek: Sie müssen mit Rucksack einen NICHT durchwatbaren Fluß überqueren, was nun?

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Ein Seil an einem dünnen Baum oder an einem Ast eines dicken Baumes mit Kettenstek befestigen.
Das lange Ende des Seiles durch eine Öse des Rucksacks ziehen und dann dieses lange Seilende ans Ufer legen.
Am Rucksack eine lange Schnur befestigen.
Am kurzen Seilende, das aus der Kettenstek-Schlinge ragt, eine zweite lange Schnur befestigen.
Die Kleidung ausziehen und im Rucksack verstauen.
Das lange Seilende und die Enden der beiden Schnüre nehmen und durch den Fluß schwimmen.
Am andern Ufer das Seil um einen Ast/Baum schlingen und befestigen, der Rucksack am anderen Ufer wird angehoben.
Mit der einen Schnur den Rucksack über den Fluß ziehen, der Rucksack hängt unter dem Seil.
An der zweiten Schnur ziehen und damit die Kettenstek-Schlingen lösen.
Nun das Seil über den Fluß ziehen; die Schnur hängt am Seilende.
Ein Butterbrot essen.

Die ganze Prozedur liest sich komplizierter und aufwendiger als sie in Wirklichkeit ist. Dies wäre die Alternative gewesen:
DREIMAL durch einen reißenden, eiskalten Fluß schwimmen = viel längere Zeit nackend, naß und unterkühlt sein !

Hier gibt es noch einen interessanten Link zu Knoten von einer Pfadfindergruppe:

Skizzen über Knoten

Nanuk /RS

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