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Wander-Kajak

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Geschichte des Kajak

Das Kajak ist ein Boot, das von den Inuit (|> Lexikon) auf Grönland entwickelt wurde, und Kajak ist auch ein Wort aus der
Sprache der Inuit. Die Kajaks wurden jedoch auch von anderen Eskimovölkern (|> Lexikon) gebaut und verwendet, nicht aus-
schließlich von den Inuit. Das Gerüst eines Kajaks bestand aus den Knochen erlegter Tiere, Holz hatten die Eskimos ja nicht.
Dieses Gerüst wurde mit Tierhäuten bespannt. Die Kajaks dienten den Eskimos hauptsächlich zur Robbenjagd. Größere Tiere
(Walrosse, Wale) wurden von Umiaks aus gejagt. Umiaks waren große offene Robbenfellboote. Sie wurden auch als Transport-
mittel benutzt. Eine ganze, größere Familie hatte darin Platz.

Kajaks und Kanadier (|> Über Kanadier gibt es eine Extra-Seite) gehören zur Gruppe der KANUS. Kanus sind relativ schmale
Boote, die gepaddelt werden. Der Kanufahrer sitzt so, daß er in Fahrtrichtung blickt. Die ersten Kanus waren "Einbäume". Sie
wurden aus einem Stück hergestellt, aus einem Baumstamm. Dieser wurde mit Steinäxten zugehauen und mit Feuer ausgehölt.

Bild 1 - Eskimo mit seinem Kajak. Das Kajak wird mit einem Doppelpaddel bewegt.

Kajaks der Gegenwart

Da das Kajak mit einem Doppelpaddel bewegt wird, läßt es sich auch von EINER Person leicht lenken. Manche Boote haben
zum Steuern am Heck ein kleines Ruder. Es gibt hauptsächlich Einsitzer und Mehrsitzer. Kajaks sind in der Regel geschlosse-
ne Boote mit Einstiegluke(n). Faltboote und Schlauchboote sind im Sitzbereich jedoch überwiegend offen. Die Faltboote kom-
men von ihrem Aufbau her den Kajaks der Eskimos am nächsten. Allerdings ist das Gerüst nicht aus Knochen, sondern aus
hartelastischem Holz ( z.B. Esche oder Birke ) und die Bespannung ist nicht aus Tierhäuten, sondern aus imprägniertem Zelt-
stoff. Später wurde für die Unterseiten und die Flächen bis zum Süllrand PVC genommen: Es ist wasserdicht und strapazier-
bar. Nur die Oberbespannung war dann noch aus Zeltstoff, meistens in blauer Farbe, ist auf Bild 2 gut zu erkennen:

Bild 2 - Ein- und mehrsitzige Faltboote.

Bild 3 zeigt sehr schön, wie so ein Holzgerüst für ein Faltboot aufgebaut ist. Alle Teile sind zum Stecken, meistens in Alumini-
um-Hülsen, es wird fast nichts geschraubt. Ein Faltboot-Holzgerüst ist sehr stabil, und das Boot hat eine sehr gute Lage im
Wasser, ist schon ziemlich schnittig. Kunststoff-Kajaks Bild 4: Die Boote sind entweder aus GFK (Glasfaserverstärkter Kunst-
stoff) oder aus PE (Polyethylen),die Tendenz geht immer mehr zu PE, ist noch stabiler als GFK. Immer häufiger haben diese
Kajaks wasserdicht verschließbare Gepäckkammern, die sind unter den schwarzen Verschlüssen bei dem roten und dem gel-
ben Boot.Ein Zweisitzer ist natürlich erheblich länger als ein Einsitzer.

Bild 3 - Holzgerüst für Faltboot

Bild 4 - Kunststoff-Tourenboote

Auf Bild 5 ist ein typischer Seekajak zu sehen. Merkmal: Deutlich hochgezogener Vordersteven. Durch seine Gesamtform
und wegen seiner wasserdichten Gepäckluken ist er ziemlich seetüchtig und bewältigt auch höhere Wellen. Seekajaks sind
fast immer länger als normale Tourenkajaks. Natürlich sind Seekajaks auch für Binnengewässer bestens geeignet:

Bild 5 - Einsitziger Seekajak mit Ruder, Transportwagen und 2 Gepäckluken

Bild 6: Wird von einem Schlauchboot gesprochen, denken sicherlich viele zunächst an ein Bade- und Planschboot, mit dem
Kinder ein bischen am Strand hermplantschen. Ganz abgesehen von großen Schlauchbooten mit Außenbordmotor(en) von
Küstenwache, Seenot-Rettungsdienst, Bundeswehr, Feuerwehr, Technischem Hilfswerk, Expeditions- und Tourismus-Unter-
nehmen gibt es ja auch Schlauchboote in Form von Kajaks, z.B. in der Art wie hier unten abgebildet:

Bild 6 - Ein Kajak als Schlauchboot, ca. 4 m lang und ca. 80 cm außen breit.

Das Schlauchboot Bild 6 ist ein offener Zweisitzer aus stabilem Material und einer Tragfähigkeit von ca.230 kg inkl. der Boots-
fahrer. Das Boot wiegt trocken ca. 10 kg und läßt sich nach völligem Heraussaugen der Luft so zusammenrollen, daß ein Er-
wachsener es gut unter den Arm klemmen kann. Das Boot hat 3 Haupkammern mit großen Rückschlagventilen und 3 Neben-
kammern obendrauf, sie halten die Seitenwände auseinander. Hauptkammern: 1 Bodenkammer, 2 Seitenkammern (Wände).
Das alte Holzpaddel läßt sich in der Mitte trennen, die Schaufeln lassen sich gegenseitig verdrehen. Für dieses Boot braucht
man im Prinzip nur 3 Teile: das Boot-Paket, einen Blasebalg, das Paddel. Fährt man am Tag einige Male mit geringem Tempo
auf eine abgerundete Klippe, so macht dies dem Boot nicht so viel aus.

So ein Schlauchboot ist nicht so richtungsstabil wie ein Faltboot oder Kunststoffboot, wenn man alleine hinten sitzt und sich
das Boot vorne anhebt, geht es allerdings ganz gut. Bei stärkerem Wellengang empfiehlt sich das Kreuzen wie mit einem Se-
gelboot: zunächst schräg gegen die Wellen, dann schräg mit den Wellen, immer im Zickzackkurs letztendlich eine Richtung
halten. Vermeiden, daß die Wellen direkt seitlich anrollen: Kentergefahr, besonders bei kurzen Wellen.

Ein Boot dieser Art hat gegenüber anderen Booten 8 entscheidende Vorteile: 1) Beansprucht zu Hause wenig Lagerplatz. -
2) Beansprucht unterwegs wenig Platz, man kann es sogar auf einem Zweirad mitnehmen. - 3) Einfache Mitnahme unterwegs,
kein Dachgepäckträger oder Dachseitenträger (Wohnmobil) erforderlich. - 4) Ein höherer cw-Wert und somit ein höherer
Spritverbrauch des Autos wird vermieden. - 5) Hat man das relativ kleine Schlauchboot-Paket dabei, ist man jederzeit bereit,
auf dem Wasser fahren zu können, ohne ein sperriges, starres Boot mitnemen zu müssen und es bei mangelnder Paddelgele-
genheit vielleicht umsonst mitgenommen zu haben. - 6) Ein Ortswechsel ist schnell gemacht: Ruckzuck die Luft aus dem
Boot, grob naß zusammengerollt, ins Auto und Abfahrt. Schneller geht es mit einem starren, 20 bis 25 kg schweren Boot si-
cher nicht. - 7) Ist man zu Fuß mit einer Gruppe - von sagen wir 10 Personen - unterwegs und muß mit Gepäck zu einer Insel
oder über einen Fluß, so reicht ein einziges Schlauchboot, auch wenn man mindestens 9 bis 12 mal fahren muß. Eine Person
kann das Schlauchboot mit Paddelhälften und Blasebalg bequem auf einem Fußmarsch tragen.

Der 8. Vorteil, so führt man eine kombinierte Boots- und Fußwanderung durch: Man hat einen fertig gepackten großen Expe-
ditionsrucksack und ein leichtes Traggestell dabei. Nun fährt man ein oder zwei Tage mit dem Boot, übernachtet im Zelt oder
auch im Freien. Dann kommt man an das Ende des Sees, der nächste ist 2 km entfernt. Man packt das Boot zusammen und
auf das Traggestell. Der Rucksack wird an einem Seil in einen Baum gezogen (gegen Bären nützt das nichts). Dann geht man
mit dem Boot auf dem Rücken zu dem nächsten See, eine Paddelhälfte nimmt man als Wanderstock mit. Nun geht man leer
zurück, holt den Rucksack und die andere Paddelhälfte. Und so läßt sich die kombinierte Boots- /Fußwanderung fortsetzen.
Eine andere Möglichkeit: Man fährt einige Tage mit dem Boot, rollt es dann zusammen und versteckt es möglichst gut - falls
überhaupt erforderlich - und setzt seine Wanderung mit Rucksack fort.

Das in Bild 6 dargestellte Schlauchboot ist kein Billigboot für untergeordnete Zwecke. Es ist robust, vielfach erprobt und unter
1.000 Euro nicht zu haben. Dann gibt es noch die viel stabileren, schwereren und zusammengepackt größeren Schlauchbootka-
jaks für Wildwasserfahrten und Expeditionen. Die kosten dann schnell auch das 3- bis 5-fache.

Ist man in der kühlen Jahreszeit unterwegs, z.B. früh im Früjahr oder spät im Herbst, können die Temperaturen auch unter
0° C heruntergehen und dasWasser ist entsprechend kalt. Dann ist es leichtsinnig, Seen zu überqueren. Am besten man hält
sich dann immer in Ufernähe auf, maximal 50 m entfernt. Kentert man dann, kommt man noch aus dem eiskalten Wasser.
Problem: Ein Kälteschutzanzug aus Neopren ist zwar wichtig für Surfer, aber Paddler müssen körperlich arbeiten, und da sind
die Neoprenanzüge einfach viel zu warm.

Attaan /DK

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