Auf den Winterstraßen des hohen Nordens - über Flüsse und Seen und übers Meer

Dokumentar- und Abenteuerfilm von Dieter Kisse

Tiefer Winter in Lappland, fas alles Leben ist erstarrt. Vierzig Grad minus sind keine Seltenheit und auch -50 °C kommen
hin und wieder vor. Es kann so kalt wie in Sibirien und Alaska sein. An der Westküste Norwegens wärmt der Golfstrom
noch das Land, doch je weiter man östlich in das Landesinnere kommt umso kälter kann es dort sein. Das hängt natürlich
nicht allein mit der Nähe des Nördlichen Eismeeres zusammen, sondern in besonderem Maße mit der Dunkelheit in den
langen Polarnächten, in denen die Sonne nicht mehr aufgeht und das Land tagsüber mit ihren Strahlen erwärmen kann.

Große Teile Norwegens, Schwedens, Finnlands und natürlich auch Rußlands liegen nördlich des Nördlichen Polarkrei-
ses und gehören somit zur Arktis. Die nördlichen Teile Alaskas befinden sich auf der gleichen Höhe. Es wundert also
nicht, daß dicke Eispanzer Flüsse, Seen und den Bottnischen Meerbusen bedecken. Eine Eisdicke von 1 m ist normal,
doch das Eis kann sogar erheblich dicker sein. Bereits in viel südlicheren Landesteilen Nordeuropas kann das Eis 1 m
dick sein. Ab ca. 40 cm Eisdicke läßt sich das Eis von PKW und LKW befahren. Dies wird vom Baikalsee berichtet. Die
Institution Blausand in Bremen empfiehlt als Mindest-Eisdicke 18 cm. Da bin ich nach vielen Jahren Aufenthalt in Nordeu-
ropa skeptisch. Ich empfehle mindestens 40 cm, besser 50 cm dickes Eis.

Als ich vor langer Zeit genauer in meine alten finnischen Straßenkarten sah, entdeckte ich eingezeichnete Winterstraßen.
Das sind Routen, die über zugefrorene Eisflächen führen, so daß man mit dem Auto über Flüsse, Seen und sogar über
das Meer fahren kann. Benutzt werden die Eisflächen besonders auch um vom Festland auf Schären-Inseln zu kommen,
oder um von Insel zu Insel zu fahren. Ich habe noch ganz deutlich eine Fahrt mit der finnischen Ålandsfärjan in Erinnerung.
Das war im Jahr 1967. Ich fuhr im Winter mit dieser Fähre von Naantali in Süd-Finnland nach Kapellskär auf der schwedi-
schen Seite, eine Fahrstrecke von ungefähr 200 Kilometer. Auf der ganzen Strecke war eine geschlossene, schneebe-
deckte Eisdecke vorhanden, teilweise etwas Packeis. Die Sonne schien, es war keine Wolke am Himmel. Zwei (2!) Son-
nenbrillen setzte ich auf, Sonne und Schnee blendeten zu stark. Mit lautem Krachen fuhr die Fähre durch das Eis, die
Ålandsfärjan - es gibt sie heute noch - hat Eisbrecher-Qualitäten: verstärkter Bug, verstärkte Maschine. Am meisten wun-
derte ich mich über Autos, die hin und wieder auf dem Eis zu sehen waren. --- Seit damals weiß ich, was im Norden Win-
terstraßen sind.





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