Wechselspiel der Elemente - Island, Land im Angesicht der irdischen Entstehungsgeschichte

Dokumentar- und Abenteuerfilm von Dieter Kisse

Island ist ein urzeitliches Land. Nirgendwo sonst auf der Erde wird so dramatisch gezeigt, wie unser Planet sich in seiner
frühgeschichtlichen Zeit entwickelt hat. Und diese Entwicklung ist auf Island nicht beendet, die Insel verändert ständig ihr
Antlitz. Tiefe Gräben durchziehen das Land und den Meeresboden vor der Küste, zwei Kontinentalplatten driften ausein-
ander. Island ist auf Feuer gebaut und von Gletschern bedeckt.

Erst in der jüngsten Geschichte Islands gab es gewaltige Veränderungen. Zwischen 1963 und 1967 erhob sich nach einer
Eruption auf dem Meeresboden eine neue Insel aus dem Atlantik: Surtsey. Die Inseln waren noch nicht richtig zur Ruhe
gekommen, da öffnete sich 1973 nachts im Fischerdorf Heimaey ganz ohne Vorwarnung die Erde. In den folgenden Mo-
naten wurde ein Drittel des Ortes unter ausströmender Lava begraben. Innerhalb von sechs Stunden mußten fast alle
5.000 Einwohner evakuiert werden. Ich kann mich noch gut an die Fernseh-Bilder erinnern.

Im Oktober 1996 gab es den nächsten Ausbruch: Unter dem zweitgrößten* Gletscher Europas - dem Vatnajökull - brach
ein Vulkan aus. Viel Eis schmolz zunächst unbemerkt unter dem Gletscher und nach vielen Wochen schoß eine riesige
Flutwelle unter dem Gletscher hervor und überschwemmte einen Landesteil. Die Flut war so gewaltig, daß Brücken weg-
gerissen und Felsbrocken so groß wie Häuser Spielzeugen gleich vor den Wassermassen hergeschoben wurden.

* Es wird immer wieder geschrieben und ist in vielen Schriften nachzulesen, der Vatnajökull sei der größte Gletscher Eu-
ropas, noch vor dem größten Gletscher des europäischen Festlandes, dem Jostedalsbreen in Südnorwegen. Mehr zu
der Größe europäischer Gletscher ist unter "Jenseits des Nordpols" (Svalbard) zu finden.

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